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The new Trend: Historisches Ringen as Self Defense
marktlücken gibts überall, man muss sie nur finden. also suchen wir
uns im HEMA was aus, das keiner so richtig macht (1), oder einige wenige
nur, und basteln uns daraus, mühsam inne neuzeit gehievt, eine prima
selbstverteidigung! sounds like a plan? a … business plan?
(1) oder doch einige? also so subjektiv sehe ich mehr schwert-
und keine ringenturniere bei meinen recherchen. lasse mich da
aber gerne belehren!
wozu das ganze? gibt doch schon nen haufen funktionale SVs, wie etwa
krav maga, oder so! wieso das rad neu erfinden? was wußten die alt-
vorderen, was alle gegenwärtigen kampfsportexperten nicht im
repertoire haben?
unseriös wirds dann, wenn von einer “alltagsselbstverteidigung mit
brutalen techniken” gesprochen wird, da ziehts mir persönlich echt
mal die schuhe aus. das eine hat mit dem anderen nix zu tun, derlei
bravado rhetorik ist für die vermarktung auch eher abträglich, und
das gesetz sieht sowieso selbstverteidigung und brutal im absoluten
gegensatz, möcht ich mal laienhaft so meinen…
also … ich bin leider gar kein experte, was martial arts angeht,
bin voller lesestoff aus schlauen artikeln und trenne so die
vermeintliche spreu vom wertvollen weizen. aber meine beschäftigung
mit dem thema läßt mich erkennen, dass zu einer SV weit mehr gehört
als nur ein set von kampftechniken, wobei es kampf ja grad nicht sein
soll, sondern verteidigung, abwehr und flucht. klar, steh ich anner
wand, kann nich weiter, und ein bis anne zähne bewaffneter endzeit-
mutant will mir ans leder, dann gibts nen fight. aber der generelle
use case dürfte im schönen industriestaat gegenwärtiger zeit doch
wesentlich anders aussehen…
was sagte mal ein experte in der SV, den ich live kurz sprechen
durfte: 80 prozent seien prävention. ob uns die fechtbuchquellen
des historischen ringens sowas lehren? denke mal nein. gibt es da
auch juristische belehrungen bezüglich notwehr und verhältnis-
mässigkeit der mittel zu lesen? nö? und wie ist es mit dem
mentalen? aggressive, assertive, defensive mindset? glaube also
kaum, dass es reicht, für eine funktionale, moderne SV, nur einige
historische ringtechniken drauf zu haben.
wobei … historische ringtechniken, die seltsame bizepsgreifblocks
praktizieren, bei denen man akrobatisch menschen über den unteren
rücken werfen soll, wo man konstant am mann kontaktpunkte sucht,
herumringt, bis es dann vielleicht zu nem wurf reicht? man stelle
sich das kleine damsellchen vor, das einen zwei meter mann auf
die art kaltstellen soll. sind das nicht nischennanwendungen, die
schwerlich in einer allgemeinen jedermann verteidigung praktischen
erfolg zeigen können?
Die schweigende Masse
kann man sich nicht dran gewöhnen: der edle ritter prescht vor,
macht ne ansage, und aus der masse kommt beredtes schweigen,
nur der übliche kontrahent hat seine zeit. schlimmer noch, wenn
sich volk einschaltet und partei für den anderen ergreift. ups?
hey. aber … aber … ich bin doch im recht, oder? oder nicht?
oder wat? oder verstehn die mich alle falsch?
big frakkin disclaimer: entgegen jedem überlegenheitskomplex behaupte
ich, dass ich deswegen keinen weiteren zuspruch erhielt, weil
ich mich nicht perfekt kontextuell ausdrückte. und in anderen
kontexten, die das volk vielleicht eher im sinne hatte, eigentlich
falsch lag. wieder andere scholars of wisdom verfluchten mein
timing. pfff…. klingonen und timing.
ein mächtiges gefühl des allein-seins macht sich breit. aber warte,
hinter den kulissen kriegste danach von einigen wenigen gesagt,
dasse ja recht hast und die des genauso sehen. hm … wieso sagen
die dann öffentlich nix? na, vielleicht stehen se ja nicht so zu
dir, wie du gerne denken magst …
next on die taktiker. öffentlich sehr schweigsam. klug ist das,
mann, so wär ich auch gerne. wenn man sich an die wendet, und
jemand anders ist in hörweite, dann wird sich neutral geäußert,
die schweiz ist ein schönes land. ich wär gerne so.
wieder andere schieben dich vor, die knalltüte soll sprecher für
alle unzufriedenen sein. stößt das dann auf widerstand, ablehnung
oder ärger, ist der dran und nicht die graue eminenz im hintergrund.
opfern wir einen, dann wirds besser für alle. vielleicht sollte
man sich echt aus allem raushalten. schmutzig sind alle geschäfte,
vor allem die soziale interaktion.
am ende bleibt ein mickriger, kleiner crusader für werte,
tugenden, demokratie und all den schwachsinnigen nonsense, für
den andere auch schon ins gras gebissen ham. eher ne art idiotischer
märtyrer, der sehenden auges inne wand voller schweigender
und antagonisten läuft. hey, irgendnen sinn musses leben ja ham.
next disclaimer: hört sich mächtig depri an, das ganze, aber
egal, muss man durch als aktivist for the greater good. immerhin
hat man ja nen brainkasten im kopp, überlegt sich, dass man sich
am ende am besten auf sich verläßt und könnte positiv überrascht
werden, wenn das eigene beispiel dann positive früchte trägt.
immerhin gehts ja nicht um die revolution der gesellschaft,
sondern um das durchsetzen eigener interessen sowie ein wenig
gepflegtes gutmenschentum!